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Filmdrama im Event Kino Triberg: Christoph Kaiser lässt hinter die Fassade blicken

Zur Wiedereröffnung des Event Kinos zeigte Betreiberin Aileen Neumaier das Filmdrama "Schattenstunde". Protagonist Christoph Kaiser tauschte sich anschließend mit den Zuschauern über den bewegenden Film aus.

Triberg - Die Betreiberin von Triberg’s Event Kino (TEK), Aileen Neumaier, hatte am Mittwochabend zur Wiedereröffnung nach längerer Umbauphase unter anderem auch für ihre Kollegen der Katharinenhöhe Schönwald etwas Besonderes parat: "Schattenstunde" – ein Filmdrama von Benjamin Martins, das im Juli 2021 beim Filmfest München seine Premiere feierte und am 27. Januar 2022 in die deutschen Kinos kam.

Biografie Jochen Kleppers

Es handelt sich dabei um eine filmisch aufbereitete Biografie über die letzten Lebensstunden des evangelischen Schriftstellers und Liederautors Jochen Klepper. Dieser wurde von den Nationalsozialisten gemeinsam mit seiner jüdischen Frau, mit der er in einer sogenannten Mischehe lebte, und Stieftochter Renate in den Suizid getrieben, da er nicht bereit war, sich von ihnen zu trennen.

Der Film sei sehr nah an den Tagebucheinträgen Kleppers, die posthum von seiner Schwester als Buch veröffentlicht wurden, wie der bei der Vorstellung in Triberg anwesende Hauptdarsteller Christoph Kaiser im Gespräch mit unserer Zeitung betonte.

Markus Stöppler spielt Gestapo-Offizier

Die Verbindung zu Kaiser entstand durch Markus Stöppler, der in March wohnt und wie Neumaier Mitarbeiter der Rehabilitationsklinik Katharinenhöhe ist, der den Film auch anmoderierte und dabei aufzeigte, dass auch er mitspielt – als Gestapo-Offizier. "In meinem früheren Leben war ich Schauspieler, ich habe gemeinsam mit dem Regisseur die Schauspielschule besucht", erzählte er den Kinobesuchern.

Faszinierend und erschreckend

Kaiser erklärte, sowohl im direkten Austausch mit der Redaktion als auch nach dem Film gegenüber den Zuschauern, dass ihn das Drehbuch wie auch die Dreharbeiten einerseits fasziniert, andererseits aber erschreckt hätten. Er habe sich die Örtlichkeiten, die in den Tagebüchern angesprochen sind, intensiv angeschaut.

Allerdings habe der Film selbst deutlich bedrückendere Kulissen gehabt – ein schäbig anmutendes Zimmer, bestückt mit anfangs sehr hochwertigem Mobiliar, das im Verlauf des Films immer kleiner wurde und immer mehr verschwand. "Als wir dann dem Ende entgegen gingen, haben wir geweint, alle miteinander", räumte er ein.

Der Film schildert auch die innere Zerrissenheit Kleppers, der dennoch nur noch diesen Ausweg für sich und seine Familie sah – und der dennoch seinem Herrn noch in die Augen sehen konnte, wiewohl Selbstmord als Todsünde gilt.

Wiederholung am 27. Februar

Mit diesem Film bewies die junge Kino-Betreiberin ein feines Händchen. Wie Besucher meinten, sollte der nachdenklich stimmende Streifen durchaus auch einem weiteren Kreis angeboten werden. Auf Nachfrage einiger Kinofans wird der Film "Schattenstunde" nun nochmals öffentlich am Sonntag, 27. Februar, im TEK gezeigt.

Copyright: Schwarzwälder Bote

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