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Katharinenhöhe öffnet ihre Pforten

Nach zwei Monaten Corona-Pause hat die Rehabilitationsklinik Katharinenhöhe in Furtwangen am Dienstag wieder ihre Pforten geöffnet. Allerdings gibt es deutliche Einschränkungen und Änderungen, um Infektionen der Patienten und der Mitarbeiter möglichst auszuschließen.

Furtwangen. Gleichzeitig machte Klinikleiter Stephan Maier deutlich, dass die zweimonatige Pause für die Klinik eine große finanzielle Belastung bedeutet und sie damit mehr denn je auf breite Unterstützung beispielsweise durch Spenden angewiesen ist. Am 28. März, als die Einschränkungen durch Corona schon massiv waren, endete in der Klinik die letzte Reha, und die Patienten reisten ab.

Sicherheitsvorschriften erfordern Änderungen

Nun hatte sich die Klinik entschlossen, am 26. Mai das Haus wieder zu öffnen. Natürlich gelte es, vieles zu bedenken, betonte Maier. Eine Infektion bei den Patienten habe weit reichende Folgen. Nicht nur, dass die Klinik dann sofort wieder schließen müsste, auch die jungen Krebs-Patienten sind durch ihre Erkrankung immungeschwächt und damit besonders anfällig für solche Infektionen. Andererseits aber war man sich auch bewusst, dass die Krebs-Erkrankung während der Corona-Krise keine Pause macht. Auch in den vergangenen Wochen mussten viele Patienten in den Kliniken behandelt werden, nach dieser belastenden Therapie braucht die ganze Familie nach dem familienorientierten Konzept der Katharinenhöhe dringend eine Reha.

Allerdings gibt es in der Klinik verschiedene deutliche Änderungen. So musste für jeden der Räume eine klare Nutzungsordnung erstellt werden, damit nicht zu viele Patienten gleichzeitig anwesend sind. Daher wurde die Zahl der aufgenommenen Patienten deutlich reduziert, die Klinik kann in dieser Zeit nicht alle Betten belegen, was wieder eine zusätzliche finanzielle Belastung darstellt. Ebenso achtet man nun darauf, dass der Bereich der Jugendlichen und der Familien strikt getrennt sind, also auch kein Kontakt und damit eine Infektion stattfinden kann. Im Speisesaal sind durch die geringere Zahl von Patienten die Tische weiter auseinandergerückt und zum Teil Trennwände aufgestellt.

Für die Patienten war es wichtig, sich nach der schweren Zeit der Akut-Behandlung wieder zusammen zu finden. Ein besonders gutes Beispiel ist eine große Familie, die angereist ist. Die Mutter war selbst in den 90er-Jahren drei Mal zur Reha in der Katharinenhöhe, nun ist ihr Sohn an Leukämie erkrankt. Für sie bedeutet die Reha nach eigenen Worten "ein Licht am Ende des Tunnels".

Von Anfang an stand auch die Vorsorge auf der Tagesordnung, dass möglichst niemand mit einer Erkrankung auf die Katharinenhöhe kommt. Daher gab es bereits vor der Anreise lange und ausführliche Gespräche. Es wurden gezielt solche Familien ausgewählt, für die eine Reha besonders wichtig ist. Nicht zuletzt ist es bei den Krebspatienten standardmäßig üblich, dass sie ein medizinisches Tagebuch führen und damit deutlich wird, wo sie sich möglicherweise auch mit Corona angesteckt haben könnten. Geraten wurde von der Klinik außerdem, dass sich die Patienten vor der Anreise bereits zu Hause auf Corona testen lassen, was viele tun konnten. Am Anreisetag gab es noch einmal einen Corona-Test für alle Patienten. Dank einer guten Zusammenarbeit mit einem Spezial-Labor lagen die Ergebnisse bereits am Mittwoch vor. Bis zu diesem Zeitpunkt waren die Familien und Jugendlichen strikt voneinander getrennt, es gab keine Treffen und sogar das Essen wurde auf den Zimmern eingenommen.

Mitarbeiter ziehen voll mit

Erst nachdem alle Bewohner negativ getestet worden waren, konnte das eigentliche Programm beginnen mit Therapien, Gesprächen und dem Austausch untereinander. Den Patienten ist klar, dass sie mit solchen Gesprächsrunden und ähnlichen Veranstaltungen ein gewisses Risiko eingehen, das sie aber bewusst im Blick auf die schwere Erkrankung und die Belastung für die Familie eingehen.

Und auch die Mitarbeiter ziehen voll mit, so Klinikleiter Stephan Maier. Aktuell gibt es keine Freistellung von Mitarbeitern. Einige Kollegen, die aufgrund eines Risikos wie dem Alter nicht arbeiten müssten, wollten aber ganz bewusst im Einsatz sein.

Gerade in der schwierigen Zeit mit der langen Pause und auch jetzt mit der geringeren Belegung ist die Klinik mehr denn je auf Unterstützung von außen angewiesen. Dies war auch der Anlass für die Firma Leber Hygieneservice aus Homberg, sich im April, als eine Öffnung der Klinik noch lange nicht absehbar war, zu entscheiden, sie in diesem Jahr besonders stark zu unterstützen. Schon seit Jahren gibt es aus Homberg breite Hilfe von der Firma Leber. Aber nun wurde ein zusätzliches Projekt beschlossen. Besonders gefragt sind in dieser Zeit die Desinfektionsständer des Unternehmens an verschiedenen öffentlichen Standorten. Und so legte die Firma bereits im April fest, dass für jeden Verkauf einer von ihr aktuell entwickelten Lewis Edelstahl Desinfektionssäule ab Mai zehn Euro an die Klinik gehen. Und dies für das ganze Jahr 2020. Geschäftsführer Joachim Wisser rechnet für dieses Jahr mit einer Summe von rund 10 000 Euro. Diese frohe Nachricht überbrachte er persönlich Klinikleiter Stephan Maier auf der Katharinenhöhe zusammen mit weiteren Mitarbeitern und überreichte bei dieser Gelegenheit gleich noch sieben solcher Desinfektionsständer und vier Desinfektionsspender für die Tische. Und gleichzeitig weist das Unternehmen im Internet und den sozialen Medien auf diese Aktion und damit auf die Rehaklinik Katharinenhöhe hin.

Copyright: Schwarzwälder Bote

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