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Rehabilitation wie "aus einem Guss"

Die "Katharinenhöhe" ist wegen ihres durchdachten therapeutischen Konzepts weit bekannt und bietet Rehabilitation schwer erkrankter Kinder, Jugendlicher und junger Erwachsener mit ihren Familien an. Am Samstag erhielt sie Besuch von Staatssekretärin Bärbl Mielich.

Furtwangen/Schönwald. Bärbl Mielich, die Grünen-Landtagsabgeordnete und diplomierte Sozialpädagogin, kam in Begleitung ihres Mannes Burkhard und traf auf ihre Landtagskollegen Martina Braun und Karl Rombach, sowie auf die Bürgermeister Josef Herdner und Christian Wörpel, die alle durch Geschäftsführer Stephan Maier und den Chefarzt Siegfried Sauter begrüßt wurden. Ein Rundgang vermittelte einen Eindruck von der Anlage, zu der mehrere Wohnhäuser, das Gemeinschaftshaus mit Rezeption und Schwimmbad, das Therapiezentrum mit Sporthalle, das ursprüngliche Schwarzwaldhaus und die vielfältig gestalteten Spiel- und Freizeitanlagen im Außenbereich gehören. Im Zentrum stand die Besichtigung des Neubaus der Jahre 2017/18. Stephan Maier ging auf die Geschichte der Katharinenhöhe ein, die ins Jahr 1912 zurückreicht, als TBC-Kranke versorgt wurden.

Im Gespräch war zu erfahren, dass jetzt Kindern und Familien ein vierwöchiger Aufenthalt ermöglicht werde. In einem Stab von Ärzten, Pflegekräften, Physiotherapeuten, Psychologen, Sozialarbeitern und Leitungspersonal werde die Problematik eines jeden Patienten ausgelotet und der nötige, altersspezifische, therapeutische Ansatz beschlossen. Ziel sei die "Behandlung aus einem Guss". "Die vier Wochen müssen genutzt sein", unterstrich Stephan Maier, damit alle die Chance erhalten, "von der Behandlung in die Normalität zu gehen", so Siegfried Sauter, um selbst den Alltag zu gestalten. Dabei müssten alle Mitarbeiter einen schwierigen Job erledigen.

Neben der therapeutischen Behandlung bietet die Katharinenhöhe 35 Familienwohnungen und weitere Einrichtungen: einen "Snoezelraum", Appartements, einen multifunktionalen Freizeitraum, eine Bowlingbahn, einen Babyraum, einen Spielraum für kleine Kinder mit Erwachsenen, die "Räuberhöhle" und ein Schwimmbad.

Unter den Gästen könne ein stetig wachsendes Gemeinschaftsgefühl beobachtet werden, das oft in jahrelange Freundschaften mündet. Erfreulich ist das Feedback. Der Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Hämatologie und Onkologie, Siegfried Sauter, betonte durch eine gemeinsame diagnostische Untersuchung die gesundheitlichen Einschränkungen zu erfassen. Viel Basisarbeit werde geleistet, um die Kinder zu aktivem Handeln zu ermutigen. Oft seien Patienten wie Eltern erstaunt, was sich in vier Wochen bewältigen lässt. Ein Beispiel: ein Kind, das stark eingeschränkte Beweglichkeit des Beines hatte, konnte wieder gehen. Eng sei die Zusammenarbeit mit den einweisenden Kliniken.

Selbstredend kamen enorme Einschnitte durch Corona, wie Stephan Maier festhielt. In Konsultation der Mitarbeiter und der Absprache mit der Furtwanger Stadtverwaltung musste die Katharinenhöhe für zwei Monate geschlossen werden. Das verursachte organisatorische Mehrarbeit. Ein Hygienekonzept wurde erstellt, Spätfolgen für die Kinder mussten einkalkuliert werden und die finanzielle Situation verschlechterte sich, denn schon in Normalzeiten reichen die Leistungen von Rentenversicherung und Kassen nicht aus. 11 000 Euro fallen aus, wenn eine Gruppe betroffen ist.

Dringend ist man auf Partner, Sponsoren, Förderer und Spender angewiesen und man kämpft um Zuschüsse. Millionen-Projekte stehen an und bei Bauten ist zukunftsgerichtetes Handeln gefragt. Man sei auf aktuellem Stand der Therapie, aber die Reha wird sich weiterentwickeln, so Maier. Erfreulicherweise bestünden verschiedene Netzwerke, um in dieser Situation weiterzuhelfen.

Copyright: Schwarzwälder Bote

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