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Wo Hoffnung eine Heimat hat

Seit Jahren begleitet die Katharinenhöhe Familien krebskranker Kinder. Die Spendenaktion „Gemeinsam für die Katharinenhöhe“ unterstützt die Klinik hierbei.

Das Mädchen ist todkrank. Der Krebs lässt ihr noch wenige Wochen, dann wird die Kleine – gerade mal im Kindergartenalter – sterben. Die Tage in der Katharinenhöhe sind die letzten, die ihre Familie mit ihr verbringen darf. Die drei werden umsorgt, das Team der Reha-Klinik weiß, was Menschen in dieser sogenannten Palliativzeit nun brauchen.

Und in diese schwere Zeit hinein erreichen den Vater immer wieder Nachrichten seines Arbeitgebers. Dieser hat nämlich offensichtlich wenig Verständnis für die Fehltage seines Mitarbeiters. „Mit einem sterbenden Kind zuhause kann man nicht arbeiten“, stellt Stephan Maier fest. Der Geschäftsführer der Katharinenhöhe wird im Laufe des Tages Kontakt mit dem Unternehmen aufnehmen und die hoffnungslose Situation des Mitarbeiters schildern. „Ich hoffe, es hilft.“

Vor diesem Telefonat muss er noch eine Feiertagsbetreuung für die kranken Kinder einer alleinerziehenden Mutter organisieren. „Sie braucht die Entlastung dringend.“ Außerdem warten diverse Handwerker auf Rückmeldung, Gespräche mit Praktikanten stehen an, von unbeantworteten E-Mails, Patientenkontakten und den üblichen Verwaltungsaufgaben ganz zu schweigen – und das ist lediglich seine To-Do-Liste bis zur Mittagspause. Wenn es dann eine geben sollte.

„Noch einen Kaffee?“ – eine Mitarbeiterin steckt vorsichtig ihren Kopf ins Zimmer. „Auf jeden Fall“, meint ihr Chef lächelnd und ist auch an diesem vollgepackten Tag guter Dinge. Die Angst um den Arbeitsplatz gehe derzeit bei vielen Eltern von krebskranken Kindern um, erzählt Stephan Maier. Es komme leider immer mal wieder vor, dass Arbeitgebern das Verständnis für die besonderen Lebensumstände fehle. „Wir versuchen dann zu vermitteln, aber der Druck auf die Eltern ist spürbar.“

Auf Hilfe angewiesen
Tausende von solchen Schicksalen hat er in den vergangenen Jahrzehnten miterlebt. „Damit wir helfen können, sind wir selbst auf Hilfe angewiesen. Ohne die jährliche Spenden-Aktion wäre vieles hier nicht möglich gewesen.“ So wie der Neubau des Therapiezentrums „Birgitta Hermle Haus“ (wir berichteten). Seit 2018 findet in der Vorweihnachtszeit die Spenden-Aktion „Gemeinsam für die Katharinenhöhe“ statt. Partner sind der Schwarzwälder Bote, die Lahrer Zeitung, die Neckarquelle, antenne 1 Neckarburg Rock & Pop, der Verein „Marianne Mack – Santa Isabel Hilfe für Kinder und Familien“, der Europa-Park und die Schwenninger Wild Wings. Die Schirmherrschaft liegt bei Landrat Sven Hinterseh.

Kaum ist der Anbau bezogen, optimiert das Katha-Team das Reha-Angebot bereits an anderer Stelle. Im bisherigen Fitnessraum wird die Ganganalyse installiert. Dazu braucht es unter anderem spezielle Kamerasysteme, um Bewegungsabläufe objektiv erfassen und analysieren zu können. „Es ist ein zentraler Punkt innerhalb der Reha, dass unsere Patienten wieder aus dem Rollstuhl rauskommen“, erläutert Stephan Maier. Außerdem steht die Erneuerung der medizinischen Abteilung an. Unter anderem braucht’s dort neue Fenster und einen neuen Boden. Aufgrund des größeren Raumangebots im Therapiezentrum kann das Team der Physiotherapeuten erweitert werden. „Wir suchen zwei bis drei Mitarbeiter.“ Insgesamt arbeiten derzeit rund 140 Menschen in der Katha.

Übrigens: Das Gespräch mit dem Arbeitgeber zeigte Erfolg. Durch Stephan Maiers ruhige Vermittlung wuchs das Verständnis für die Situation der Familie und für ihr todkrankes Kind.

Copyright: Schwarzwälder Bote

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